Zürcher Nachrichten - Scharfe Kritik an Boykott von Rede Selenskyjs im Bundestag durch AfD und BSW

EUR -
AED 3.99352
AFN 76.810104
ALL 100.570137
AMD 421.100572
ANG 1.956603
AOA 948.774824
ARS 1009.08987
AUD 1.658154
AWG 1.957053
AZN 1.852644
BAM 1.955803
BBD 2.192003
BDT 127.560173
BGN 1.955803
BHD 0.409001
BIF 3127.604247
BMD 1.087251
BND 1.458902
BOB 7.50201
BRL 6.128208
BSD 1.085601
BTN 90.890723
BWP 14.71002
BYN 3.552805
BYR 21310.128938
BZD 2.188303
CAD 1.503615
CDF 3114.975873
CHF 0.9617
CLF 0.037387
CLP 1031.621401
CNY 7.883013
CNH 7.896898
COP 4390.305962
CRC 574.000779
CUC 1.087251
CUP 28.812164
CVE 110.26515
CZK 25.378194
DJF 193.320263
DKK 7.473811
DOP 64.260087
DZD 145.903198
EGP 52.475071
ERN 16.308772
ETB 62.763385
FJD 2.456047
FKP 0.837793
GBP 0.845748
GEL 2.939777
GGP 0.837793
GHS 16.827023
GIP 0.837793
GMD 73.661711
GNF 9356.012705
GTQ 8.414011
GYD 227.090308
HKD 8.487901
HNL 26.879037
HRK 7.510679
HTG 143.300195
HUF 391.666079
IDR 17726.71116
ILS 3.978069
IMP 0.837793
INR 91.027416
IQD 1422.201931
IRR 45778.723799
ISK 150.106358
JEP 0.837793
JMD 169.810231
JOD 0.77054
JPY 167.148649
KES 141.130192
KGS 91.373271
KHR 4453.006047
KMF 493.856845
KPW 978.526709
KRW 1504.854313
KWD 0.332536
KYD 0.904701
KZT 514.260698
LAK 24078.032697
LBP 97217.832018
LKR 328.950447
LRD 212.130288
LSL 19.818527
LTL 3.210371
LVL 0.657668
LYD 5.246007
MAD 10.693015
MDL 19.270026
MGA 4941.00671
MKD 61.620084
MMK 3531.350384
MNT 3751.01797
MOP 8.729312
MRU 43.002058
MUR 50.905526
MVR 16.689721
MWK 1882.502556
MXN 20.069797
MYR 5.063878
MZN 69.47536
NAD 19.818527
NGN 1735.25373
NIO 39.960054
NOK 11.940125
NPR 145.425197
NZD 1.845771
OMR 0.417971
PAB 1.085601
PEN 4.080606
PGK 4.259006
PHP 63.561129
PKR 302.15701
PLN 4.280206
PYG 8221.011164
QAR 3.960105
RON 4.980377
RSD 117.254677
RUB 93.250127
RWF 1427.501938
SAR 4.078957
SBD 9.215485
SCR 14.78672
SDG 637.129734
SEK 11.757759
SGD 1.459748
SHP 0.837793
SLE 24.840764
SLL 22799.123819
SOS 620.400842
SRD 31.531421
STD 22503.91041
SVC 9.499013
SYP 2731.752354
SZL 19.816027
THB 39.069336
TJS 11.507616
TMT 3.859743
TND 3.368205
TOP 2.593208
TRY 35.860385
TTD 7.36901
TWD 35.676024
TZS 2931.20398
UAH 44.571361
UGX 4049.005498
USD 1.087251
UYU 43.710059
UZS 13716.018626
VEF 3938625.59155
VES 39.688276
VND 27523.771126
VUV 129.080711
WST 3.048227
XAF 655.957891
XAG 0.038931
XAU 0.000455
XCD 2.938352
XDR 0.818801
XOF 655.957891
XPF 119.331742
YER 272.193802
ZAR 19.867459
ZMK 9786.571889
ZMW 28.362039
ZWL 350.094532
  • MDAX

    165.4800

    25116.62

    +0.66%

  • TecDAX

    32.0900

    3333.28

    +0.96%

  • DAX

    118.8300

    18417.55

    +0.65%

  • Euro STOXX 50

    51.2200

    4862.5

    +1.05%

  • SDAX

    101.7800

    14134.04

    +0.72%

  • Goldpreis

    32.2000

    2385.7

    +1.35%

  • EUR/USD

    0.0008

    1.0858

    +0.07%

Scharfe Kritik an Boykott von Rede Selenskyjs im Bundestag durch AfD und BSW
Scharfe Kritik an Boykott von Rede Selenskyjs im Bundestag durch AfD und BSW / Foto: Odd ANDERSEN - AFP

Scharfe Kritik an Boykott von Rede Selenskyjs im Bundestag durch AfD und BSW

Die Abgeordneten der rechtspopulistischen AfD und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) haben die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstagnachmittag im Bundestag weitgehend geschlossen boykottiert. In Berlin sorgte dies bei den übrigen Parteien fraktionsübergreifend für Empörung. Unions-Fraktionschef Friedrich Merz äußerte sich "entsetzt", SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast nannte das Fernbleiben der Abgeordneten "peinlich und respektlos".

Textgröße:

Mast bezog dies zunächst auf die vorherige Ankündigung des Boykotts durch BSW. Die Bundestagsgruppe blieb der Rede Selenskyjs dann geschlossen fern. Von der AfD waren während der Ansprache nur vier Abgeordnete im Plenum anwesend.

Merz nannte dies "für uns im höchsten Maße befremdlich". "Dass man als Abgeordneter im deutschen Bundestag dem Staatspräsidenten dieses vom Krieg bedrohten Landes den Respekt versagt, ist ein wirklicher Tiefpunkt in der Kultur unseres Parlaments", sagte der CDU-Chef.

Das Verhalten von AfD und BSW zeige nicht "die gebührende Achtung, die man einem ausländischen Staatsgast gibt", sagte auch SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich. "Ich habe schon mit Diktatoren und autoritären Herrschern in einem Raum sitzen müssen", schrieb der SPD-Außenpolitiker Michael Roth auf X. "Einem demokratisch gewählten Präsidenten, der für die Freiheit seines Landes kämpft, den Respekt zu verweigern, ist so mies", fügte er hinzu.

"Das ganze Gerede von Frau Wagenknecht (...) von Frieden wird damit absolut unglaubwürdig", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr in Berlin noch vor dem Auftritt Selenskyjs im Bundestag. "Das sind dann die Menschen, die sonst immer darauf pochen, man müsse miteinander reden", schrieb auf X die FDP-Europapolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Mit BSW habe Russlands Machthaber Wladimir Putin nun neben der AfD "schon die zweite Partei in Deutschland, die ihm unreflektiert folgt".

Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz warf Wagenknecht und dem BSW vor, "den Weg für die eskalative und imperialistische Aggression Putins zu ebnen". Deren Fernbleiben im Bundestag nannte auch er "schlicht beschämend". Einem Präsidenten, dessen Land seit zwei über Jahren völkerrechtswidrig angegriffen werde, "nicht einmal zuzuhören", zeuge "nicht gerade von einem ernsten Interesse an Diplomatie und Verhandlungen“, sagte auch Linken-Parteichefin Janine Wissler der "Rheinischen Post".

Die AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla beschimpften Selenskyj als "Kriegs- und Bettelpräsidenten. Auch lehnten sie es ab, "einen Redner im Tarnanzug anzuhören", erklärten beide in Berlin. Selenskyj trug bei seiner Ansprache wie üblich einen schwarzen Pullover und eine dunkelgrüne Hose.

BSW-Chefin Wagenknecht warf Selenskyj auf X vor, er trage "dazu bei, eine hochgefährliche Eskalationsspirale zu befördern". Dabei nehme der ukrainische Präsident das Risiko eines atomaren Konflikts in Kauf. Die BSW-Politikerin Sevim Dagdelen nannte die Boykott-Aktion gegenüber der Nachrichtenagentur AFP "ein Zeichen der Solidarität mit all jenen Ukrainern, die sich einen sofortigen Waffenstillstand und eine Verhandlungslösung wünschen statt von Präsident Selenskyj als Kanonenfutter für einen nicht gewinnbaren Krieg zwangsrekrutiert zu werden".

In einer Erklärung des als prorussisch geltenden BSW heißt es zudem, dass das Bündnis zwar "den völkerrechtswidrigen Krieg Russlands in der Ukraine" verurteile. Selenskyj setze aus Sicht des BSW jedoch "auf eine offene Eskalation des Krieges und einen unmittelbaren Kriegseintritt der Nato".

Der ukrainische Präsident nahm in Berlin an der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine teil. AfD und BSW kritisieren schon lange die westliche Unterstützung für die Ukraine gegen die russische Aggression. Beide richten ihre Appelle zur Deeskalation bislang ausschließlich an die Ukraine sowie deren westliche Unterstützer. Aufrufe zu einem Rückzug der russischen Truppen aus den von ihnen besetzten ukrainischen Gebiete und einem Ende der russischen Aggression unter Achtung der ukrainischen Souveränität und territorialen Integrität werden hingegen vermieden.

D.Graf--NZN