Zürcher Nachrichten - Auto rast in Liverpool in Menschenmenge: Polizei schließt Terroranschlag aus

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Auto rast in Liverpool in Menschenmenge: Polizei schließt Terroranschlag aus
Auto rast in Liverpool in Menschenmenge: Polizei schließt Terroranschlag aus / Foto: Paul ELLIS - AFP

Auto rast in Liverpool in Menschenmenge: Polizei schließt Terroranschlag aus

Während der Meisterfeier des englischen Fußballklubs FC Liverpool ist ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Wie die Polizei in Liverpool am Montagabend mitteilte, fuhr das Auto während der Feier in "eine Reihe von Fußgängern", Dutzende Menschen mussten demnach im Krankenhaus behandelt werden. Premierminister Keir Starmer sprach von "entsetzlichen Szenen" und drückte den Verletzten seine Anteilnahme aus. Die Polizei schloss derweil einen terroristischen Hintergrund aus.

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Die Tat werde nicht als "terroristisch" eingestuft, sagte die Vize-Polizeipräsidentin des Verwaltungsbezirks Merseyside, Jenny Sims, am Montagabend vor Journalisten. Die Ermittler gingen davon aus, dass es sich um einen "isolierten Vorfall" handele. Derzeit werde "nicht nach weiteren Personen in diesem Zusammenhang" gefahndet. Ein 53-jähriger Brite sei festgenommen worden. Weitere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

Der FC Liverpool hatte in der nordwestenglischen Stadt mit seinen Anhängern den Gewinn des Meistertitels in der englischen Premier League gegen seinen Rivalen Everton gefeiert. Die jubelnden Spieler waren dabei in einem Bus mit offenem Verdeck durch die ganz in die Vereinsfarbe Rot ausgeschmückte Stadt gefahren, darunter die Stars Mohamed Salah und Virgil van Dijk.

Zehntausende Menschen hatten dem strömendem Regen getrotzt, um der Mannschaft zuzujubeln. Kurz nachdem der Bus mit den Spielern die Water Street in Liverpool passiert hatte, raste das Auto Zeugen zufolge in die Menschenmenge.

Das Auto sei "extrem schnell" gefahren, sagte der 48-jährige Harry Rashid, der mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Töchtern extra aus dem Ort Solihull nahe von Birmingham zur Siegesparade angereist war. Zuerst hätten sie nur gehört, wie die Körper der getroffenen Menschen auf der Motorhaube des Autos aufschlugen.

Der Augenzeuge Mike Maddra sagte, das Auto sei direkt auf ihn und weitere Teilnehmer zugerast. "Wir sprangen aus dem Weg und es wurde immer schneller."

Der BBC-Reporter Matt Cole, der mit seiner Familie an der Parade teilnahm, schilderte "Schreie vor uns", als plötzlich "dieses dunkelblaue Auto" durch die Menge gefahren sei. "Es hielt einfach nicht mehr an." Er habe es buchstäblich in letzter Sekunde geschafft, seine Tochter "zu packen und aus dem Weg zu springen".

Online verbreitete Aufnahmen zeigen einen dunklen Wagen, der auf eine dichte Menschenmenge zusteuert. Uniformierte Polizisten umstellten das Auto, mehrere Menschen lagen am Boden.

Mindestens 27 Fußballfans mussten den Behörden zufolge ins Krankenhaus gebracht werden, unter ihnen waren demnach auch zwei Schwerverletzte. Ein AFP-Reporter vor Ort sah mindestens vier Menschen, die auf Tragen weggebracht wurden. Unter den Verletzten waren auch vier Kinder, eines von ihnen erlitt schwere Verletzungen.

Zwanzig weitere Personen wurden vor Ort in einem großen blauen Zelt auf der Straße behandelt. Vier Menschen, darunter ein Kind, seien unter dem Auto eingeklemmt worden und hätten befreit werden müssen, sagte der örtliche Feuerwehrchef Nick Searle.

Premierminister Keir Starmer lobte die "bemerkenswerte Tapferkeit der Polizei und anderer Rettungsdienste". Sie unterstützen und versorgten "die bei diesen schrecklichen Ereignissen Verletzten", erklärte er und fügte hinzu: "Das ganze Land steht an der Seite Liverpools."

Der FC Liverpool erklärte im Onlinedienst X, dass der Verein mit der Polizei von Merseyside zusammenarbeite. Die Gedanken und Gebete der Spieler seien "bei denjenigen, die von diesem ernsten Vorfall betroffen sind". Auch Liverpools Rivale Everton drückte seine Anteilnahme aus.

A.Senn--NZN