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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Ministerpräsidenten der Bundesländer davor gewarnt, in einen Wettlauf bei den Lockerungen der Corona-Maßnahmen einzutreten. "Wenn wir zu schnell öffnen, dann steigen die Fallzahlen wieder", sagte Lauterbach am Freitag in Berlin.
Es sei derzeit möglich, sich maßvolle Lockerungen wie bei der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen zu leisten, aber keine maßlosen Lockerungen. Es wäre falsch, mit weitergehenden Lockerungsmaßnahmen politische Geländegewinne machen zu wollen, sagte der Bundesgesundheitsminister. Maßstab seien die beim Corona-Gipfel beschlossenen Maßnahmen: "Wir müssen das umsetzen wie ein Uhrwerk."
Lauterbach begründete seine Einschätzung mit den bestehenden Risikofaktoren. So sei die Omikron-Variante BA.2 nach jüngsten Forschungserkenntnissen nicht nur ansteckender, ihr Verlauf sei auch schwerer. Außerdem gebe es in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern drei bis vier Mal so viele Ungeimpfte in der Altersgruppe von über 60 Jahren.
Lauterbach sprach auch mit Blick auf den Herbst von Risiken. Es könne dazu kommen, dass wieder Corona-Varianten kommen, die tiefer als Omikron in das menschliche Gewebe kommen. Dies wäre eine gefährlichere Situation. Deshalb sei er für eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren und werde im Bundestag für den entsprechenden Gruppenantrag stimmen.
A.Senn--NZN