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Eine Woche nach einem tödlichen Großeinsatz des israelischen Militärs im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas dessen Wiederaufbau angekündigt. Dschenin sei "ein Symbol für die Standhaftigkeit und den Kampf" sagte Abbas am Mittwoch bei einem Besuch in dem Lager und versprach, den Wiederaufbau Dschenins zu überwachen, um es "so wiederherzustellen, wie es war - oder sogar noch besser".
Bei der zweitägigen Razzia in Dschenin in der vergangenen Woche waren zwölf Palästinenser und ein israelischer Soldat getötet worden. Das israelische Militär setzte hunderte Soldaten sowie Drohnen und Bulldozer ein, Straßen wurden zerstört und Häuser beschädigt.
"Wir sind (...) eine Autorität, ein Staat, ein Gesetz", sagte Abbas am Mittwoch vor Ort und warnte vor allen, die "die Einheit und Sicherheit unseres Volkes" infrage stellen. Im Anschluss legte Abbas einen Blumenkranz an den Gräbern der Palästinenser nieder, die bei den jüngsten Angriffen ums Leben gekommen waren.
Vor der Ankunft des Palästinenserpräsidenten patrouillierten Soldaten der Präsidentengarde in dem Flüchtlingscamp, auf den Dächern hatten Scharfschützen Stellung bezogen. Abbas' Besuch "ist eine starke und wichtige Botschaft", die zeige, "dass er mit dem palästinensischen Volk bei dessen Widerstand gegen die Besatzung zusammensteht", sagte Atta Abu Rumaila, Generalsekretär der im Westjordanland regierenden Partei Fatah.
Das Lager Dschenin wurde 1953 errichtet, um einen Teil der 760.000 Palästinenser aufzunehmen, die bei der Gründung Israels 1948 aus ihrer Heimat flohen oder vertrieben wurden. Es zählt zu den Hochburgen bewaffneter Palästinensergruppen, die für Anschläge auf Israelis verantwortlich sind. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu spricht von einem "Terroristennest". Nach dem Angriff vergangene Woche hatten mehrere arabische Länder Hilfe für den Wiederaufbau Dschenins angekündigt.
L.Zimmermann--NZN