Zürcher Nachrichten - Putin spricht mit US-Gesandtem Witkoff über mögliche "direkte" Gespräche mit Kiew

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Putin spricht mit US-Gesandtem Witkoff über mögliche "direkte" Gespräche mit Kiew
Putin spricht mit US-Gesandtem Witkoff über mögliche "direkte" Gespräche mit Kiew / Foto: KRISTINA KORMILITSYNA - POOL/AFP

Putin spricht mit US-Gesandtem Witkoff über mögliche "direkte" Gespräche mit Kiew

Russlands Präsident Wladimir Putin und der US-Sondergesandte Steve Witkoff haben nach Kreml-Angaben bei ihrem Treffen am Freitag in Moskau über die Möglichkeit "direkter" Gespräche zwischen Russland und der Ukraine gesprochen. Kreml-Berater Juri Uschakow bezeichnete das dreistündige Gespräch als "konstruktiv und sehr nützlich". Nahe Moskau wurde derweil ein hochrangiger russischer General bei einem Sprengstoffanschlag getötet.

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Es sei "die Möglichkeit einer Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen Vertretern der Russischen Föderation und der Ukraine" besprochen worden", sagte Uschakow weiter. Russland und die Ukraine haben seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 keine direkten Gespräche über eine Beendigung der Kämpfe geführt. Das Gespräch habe dazu beigetragen, die Positionen Russlands und der USA einander anzunähern, fuhr Uschakow fort. Dies gelte nicht nur für die Ukraine, sondern auch für mehrere andere internationale Fragen.

Putin und Witkoff waren am Freitag zu ihrem vierten Treffen seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump zusammengekommen. "Wie geht es Ihnen, Herr Präsident", fragte Witkoff und schüttelte dem Kreml-Chef die Hand. Putin antwortete laut einem vom russischen Präsidialamt veröffentlichten Video auf Englisch mit: "Sehr gut, danke!"

Das Gespräch fand vor dem Hintergrund von Gesprächen über eine Waffenruhe in der Ukraine statt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte kurz zuvor gesagt, sein Land sei "bereit" zu einem Abkommen. Es müssten jedoch noch "einige spezifische Elemente verfeinert werden", um eine Vereinbarung zu erzielen, sagte er in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender CBS. Es gebe aber "mehrere Anzeichen dafür, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen". "Wir sind bereit, ein Abkommen zu schließen", sagte Lawrow weiter.

Die USA haben bislang keine Einzelheiten zu ihrem Friedensplan veröffentlicht. Sie schlugen jedoch vor, die Frontlinie einzufrieren und die russische Kontrolle über die 2014 annektiert Halbinsel Krim zu akzeptieren.

Trump sagte in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem "Time"-Magazin", die Krim "bleibt bei Russland". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj "versteht das".

Selenskyj schließt eine Abtretung der Krim aus. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagte dagegen dem britischen Sender BBC am Freitag, für einen Frieden müsse die Ukraine womöglich "vorübergehend" Gebiete an Russland abtreten. Das sei "nicht fair" und "schmerzhaft", für einen Frieden könne dies aber "vielleicht eine Lösung sein, vorübergehend".

Trump dringt seit Monaten auf ein schnelles Ende des Ukraine-Konflikts. Kreml-Chef Putin lehnt eine Waffenruhe ohne Vorbedingungen bislang ab und lässt die Angriffe auf die Ukraine mit großer Härte fortsetzen. So wurden bei einem russischen Luftangriff auf Kiew am Donnerstag zwölf Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.

Selenskyj erklärte am Freitag, in einer bei dem Angriff eingesetzten Rakete aus nordkoreanischer Produktion seien auch Bauteile von US-Firmen gefunden worden. Er forderte mehr "Druck" und Sanktionen gegen Moskau und Pjöngjang.

Im östlich von Moskau gelegenen Balaschicha wurde derweil bei einem Sprengstoffanschlag der russische General Jaroslaw Moskalik getötet. Der stellvertretende Leiter des Einsatzzentrums im russischen Armee-Generalstab sei bei der Explosion eines VW Golf auf einem Parkplatz ums Leben gekommen, erklärte das zuständige Ermittlungskomitee. Im Internet veröffentlichte Bilder zeigten brennende Autos. Moskau warf Kiew vor, hinter dem Anschlag zu stecken. "Es gibt Gründe zu der Annahme, dass ukrainische Geheimdienste an dem Mord beteiligt waren", erklärte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa.

In den vergangenen Jahren waren mehrere mit dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine in Verbindung stehende Russen bei Sprengstoffanschlägen getötet worden.

R.Schmid--NZN