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In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien bei dem Angriff auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten verletzt worden, teilte das US-Regionalkommando Centcom mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".
Pentagon-Sprecher Sean Parnell sagte, der Angriff sei während eines Einsatzes zur Unterstützung von Anti-Terror-Maßnahmen in Palmyra erfolgt. Die zentralsyrische Stadt liegt in der Nähe einer antiken Ausgrabungsstätte mit griechisch-römischen Ruinen, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, und war vor rund zehn Jahren zeitweise von der IS-Miliz besetzt worden.
Der tödliche Angriff sei ein "Hinterhalt eines einzelnen IS-Schützen" gewesen, erklärte das Centcom im Onlinedienst X.
Trump erklärte auf seiner Online-Plattform Truth Social, es habe sich um einen "IS-Angriff gegen die USA und Syrien in einem sehr gefährlichen Gebiet Syriens" gehandelt, das nicht von der syrischen Übergangsregierung kontrolliert werde. Drei weiteren verletzten US-Soldaten "geht es gut", fügte Trump hinzu.
Der US-Gesandte für Syrien, Tom Barrack, sagte, der Angriff habe einer "gemeinsamen US-syrischen Regierungspatrouille" gegolten. "Der Wilde, der diesen Angriff verübt hat, wurde von verbündeten Streitkräften getötet", teilte Verteidigungsminister Pete Hegseth auf X mit.
Es ist der erste Vorfall dieser Art seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch die islamistische HTS-Miliz und ihre Verbündeten im Dezember vergangenen Jahres. Es ist auch der erste Vorfall seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und den USA.
Trump erklärte, Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa sei "äußerst wütend und bestürzt über diesen Angriff". Der syrische Außenminister Asaad al-Schaibani erklärte auf X, Damaskus verurteile den Anschlag auf das Schärfste. "Wir sprechen den Familien der Opfer sowie der amerikanischen Regierung und dem amerikanischen Volk unser Beileid aus und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung", fügte er hinzu.
Aus syrischen Armeekreisen hieß es, die Schüsse seien "während eines Treffens zwischen syrischen und amerikanischen Offizieren" auf einem syrischen Stützpunkt in Palmyra gefallen. Ein Zeuge, der anonym bleiben wollte, sagte, die Schüsse seien im Inneren der Militärbasis gefallen.
Ein Vertreter des Pentagon, der anonym bleiben wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Angriff sei "in einem Gebiet erfolgt, wo der syrische Präsident keine Kontrolle hat".
Der Sprecher des syrischen Innenministeriums, Anwar al-Baba, sagte im Staatsfernsehen, es habe "im Vorfeld Warnungen vom Kommando für Innere Sicherheit an die Verbündeten in der Wüstenregion" vor einer möglichen "Infiltration" des IS gegeben. "Die Truppen der internationalen Koalition haben die syrischen Warnungen vor einer möglichen IS-Infiltration nicht berücksichtigt", sagte er.
Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte fand das Treffen im Rahmen einer "amerikanischen Strategie zur Stärkung ihrer Präsenz und ihres Einflusses in der syrischen Wüste" statt. Der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge wurden die Verletzten per Hubschrauber zum Militärstützpunkt Al-Tanf im Süden Syriens gebracht.
Im November war Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa, ein früherer Dschihadist, als erster syrischer Staatschef seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1946 im Weißen Haus empfangen worden. Während seines Besuchs trat Damaskus offiziell der US-geführten internationalen Koalition zum Kampf gegen den IS bei. US-Soldaten sind sowohl im kurdisch kontrollierten Nordosten Syriens sowie in Tanf nahe der jordanischen Grenze stationiert.
Die Koalition war 2014 gegründet worden, um das von der IS-Miliz ausgerufene "Kalifat" in Syrien und im Irak zu zerschlagen. Seit 2019 gelten die Dschihadisten als besiegt. Viele IS-Kämpfer zogen sich aber in riesige Wüstengebiete in beiden Ländern zurück und gelten weiterhin als Gefahr.
A.Wyss--NZN