Zürcher Nachrichten - Scholz entscheidet: Alle drei deutschen Akw sollen bis Mitte April laufen können

EUR -
AED 4.277806
AFN 80.948661
ALL 98.294608
AMD 446.821753
ANG 2.084391
AOA 1067.992822
ARS 1544.610026
AUD 1.786192
AWG 2.099299
AZN 1.971253
BAM 1.954214
BBD 2.354489
BDT 141.684995
BGN 1.953746
BHD 0.438979
BIF 3433.998986
BMD 1.16466
BND 1.496872
BOB 8.057425
BRL 6.307912
BSD 1.166044
BTN 102.00133
BWP 15.67714
BYN 3.849342
BYR 22827.329191
BZD 2.342379
CAD 1.600626
CDF 3365.866351
CHF 0.940254
CLF 0.028807
CLP 1130.104306
CNY 8.364006
CNH 8.368831
COP 4713.377614
CRC 590.315776
CUC 1.16466
CUP 30.863481
CVE 110.497034
CZK 24.470688
DJF 206.983591
DKK 7.463384
DOP 71.156877
DZD 151.158923
EGP 56.540614
ERN 17.469895
ETB 160.926868
FJD 2.624331
FKP 0.867109
GBP 0.867398
GEL 3.146431
GGP 0.867109
GHS 12.287578
GIP 0.867109
GMD 84.437037
GNF 10103.42251
GTQ 8.946661
GYD 243.969876
HKD 9.14252
HNL 30.688998
HRK 7.537326
HTG 153.024477
HUF 397.186157
IDR 18979.293699
ILS 4.00477
IMP 0.867109
INR 102.02989
IQD 1525.704145
IRR 49061.287863
ISK 142.799056
JEP 0.867109
JMD 186.705246
JOD 0.825767
JPY 171.610855
KES 150.479973
KGS 101.84952
KHR 4670.285396
KMF 491.66113
KPW 1048.259595
KRW 1617.630553
KWD 0.355815
KYD 0.971803
KZT 628.28463
LAK 25156.648719
LBP 104295.271981
LKR 350.582424
LRD 234.681695
LSL 20.696224
LTL 3.438937
LVL 0.704491
LYD 6.32992
MAD 10.554125
MDL 19.642887
MGA 5165.26546
MKD 61.52532
MMK 2445.025258
MNT 4171.340744
MOP 9.428366
MRU 46.456787
MUR 52.887662
MVR 17.937794
MWK 2022.433614
MXN 21.694872
MYR 4.932918
MZN 74.491341
NAD 20.695963
NGN 1782.267244
NIO 42.80155
NOK 11.929458
NPR 163.202129
NZD 1.954528
OMR 0.447808
PAB 1.166143
PEN 4.142112
PGK 4.822275
PHP 66.62897
PKR 329.075059
PLN 4.253752
PYG 8733.760878
QAR 4.239946
RON 5.070907
RSD 117.152983
RUB 92.304831
RWF 1678.856889
SAR 4.370787
SBD 9.570085
SCR 17.16667
SDG 699.382849
SEK 11.163332
SGD 1.495697
SHP 0.91524
SLE 26.926227
SLL 24422.335182
SOS 665.605797
SRD 43.231952
STD 24106.103371
STN 24.749018
SVC 10.203543
SYP 15143.242907
SZL 20.695606
THB 37.684934
TJS 10.902957
TMT 4.087955
TND 3.354802
TOP 2.727755
TRY 47.412462
TTD 7.902518
TWD 34.760461
TZS 2894.178796
UAH 48.328342
UGX 4162.621225
USD 1.16466
UYU 46.812003
UZS 14587.361929
VES 149.94731
VND 30540.287741
VUV 140.152984
WST 3.102843
XAF 655.419372
XAG 0.030508
XAU 0.000343
XCD 3.147551
XCG 2.101594
XDR 0.815376
XOF 658.624017
XPF 119.331742
YER 280.042245
ZAR 20.658209
ZMK 10483.331944
ZMW 27.029828
ZWL 375.019933
  • Goldpreis

    46.0000

    3499.7

    +1.31%

  • EUR/USD

    -0.0019

    1.165

    -0.16%

  • Euro STOXX 50

    68.7800

    5332.07

    +1.29%

  • SDAX

    272.6600

    17293.38

    +1.58%

  • TecDAX

    -6.5000

    3765.49

    -0.17%

  • DAX

    268.1400

    24192.5

    +1.11%

  • MDAX

    367.7000

    31331.47

    +1.17%

Scholz entscheidet: Alle drei deutschen Akw sollen bis Mitte April laufen können
Scholz entscheidet: Alle drei deutschen Akw sollen bis Mitte April laufen können / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Scholz entscheidet: Alle drei deutschen Akw sollen bis Mitte April laufen können

Im Atomstreit der Ampel-Koalition hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein Machtwort gesprochen: Alle drei noch am Netz befindlichen deutschen Atomkraftwerke sollen bis Mitte April 2023 laufen können, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Schreiben von Scholz an das Bundeskabinett. Der Kanzler berief sich dabei auf seine Richtlinienkompetenz innerhalb der Bundesregierung. Zuvor waren mehrere Einigungsversuche gescheitert.

Textgröße:

"Es wird die gesetzliche Grundlage geschaffen, um den Leistungsbetrieb der Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 sowie Emsland über den 31.12.2022 hinaus bis längstens zum 15.4.2023 zu ermöglichen", heißt es in dem Schreiben von Scholz. Dies soll demnach durch weitere energiepolitische Maßnahmen ergänzt werden.

Ein von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgelegter Plan hatte vorgesehen, lediglich die Akw Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg in eine sogenannte Einsatzreserve zu überführen und damit bei Bedarf einen Weiterbetrieb bis Mitte April zu ermöglichen. FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte einen Weiterbetrieb der drei Akw bis mindestens 2024 verlangt und zudem die Reaktivierung bereits stillgelegter Kernkraftwerke ins Gespräch gebracht.

Mehrere Gespräche von Scholz, Habeck und Lindner brachten keine Einigung; zuletzt hatten sie am Sonntag beraten. In dem Schreiben an die beiden Minister sowie die für nukleare Sicherheit zuständige Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) erklärt Scholz, er habe nunmehr "als Bundeskanzler entsprechend Paragraph 1 der Geschäftsordnung der Bundesregierung" entschieden. In dem Paragrafen ist die Richtlinienkompetenz des Kanzlers festgelegt. Dass Scholz sich öffentlich auf diese beruft, ist ungewöhnlich.

Dem Schreiben zufolge wird die Regierung nun auch "ein ambitioniertes Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz" vorlegen. Außerdem soll die Vereinbarung zwischen dem Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Energiekonzern RWE über ein Vorziehen des Kohleausstiegs in dem Bundesland auf 2030 gesetzlich festgeschrieben werden. Diese Vereinbarung sieht auch eine Verlängerung des Betriebs einiger Kohlekraftwerke bis 2024 vor.

Ferner wird die Bundesregierung laut Scholz "die Voraussetzung für den Zubau neuer, wasserstofffähiger Gaskraftwerke schaffen". Die zuständigen Minister werden aufgefordert, zur Umsetzung dem Kabinett zeitnah "die entsprechenden Regelungsvorschläge" vorzulegen, "über die dann der Gesetzgeber entscheidet", also der Bundestag.

Führende FDP-Politiker zeigten sich über Scholz' Entscheidung hocherfreut. "Es ist im vitalen Interesse unseres Landes und seiner Wirtschaft, dass wir in diesem Winter alle Kapazitäten der Energieerzeugung erhalten. Der Bundeskanzler hat nun Klarheit geschaffen", schrieb Lindner auf Twitter. Der Vorschlag finde "die volle Unterstützung" der FDP. "Auch für den Winter 2023/2024 werden wir gemeinsam tragfähige Lösungen erarbeiten", fügte Lindner hinzu, ohne Details zu nennen.

"Die Vernunft setzt sich durch", kommentierte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) die Entscheidung von Scholz. "Das stärkt unser Land. Denn das sorgt für mehr Netzstabilität und niedrigere Strompreise", schrieb er auf Twitter.

Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin reagierte ungehalten. "Mag sein, dass der Brief von der Geschäftsordnung der Bundesregierung gedeckt ist, vom Grundgesetz ist er es nicht", sagte der frühere Bundesumweltminister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Danach führen die Minister ihre Ressorts in eigener Verantwortung. Die Geschäftsordnung der Bundesregierung bindet auch nicht die Fraktionen bei der Umsetzung einer Formulierungshilfe für ein Gesetz."

Kritik kam auch von Umweltverbänden: "Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke setzt uns alle einem nicht zu verantwortenden Risiko aus", erklärte Martin Kaiser von Greenpeace. "Der Weiterbetrieb gleich aller drei deutschen Atomkraftwerke ist unnötig und gefährlich", urteilte auch Sascha Müller-Kraenner von der die Deutschen Umwelthilfe.

Kritik mit anderer Stoßrichtung äußerte CDU-Chef Friedrich Merz. Die Entscheidung greife zu kurz, sagte er der "Welt" (Online-Ausgabe). "Die deutschen Atomkraftwerke müssen - wie es die FDP gefordert hat - bis 2024 mit neuen Brennstäben weiterlaufen."

P.E.Steiner--NZN