Zürcher Nachrichten - Brüsseler Verbraucherschutzoffensive gegen "Greenwashing" und für Recht auf Reparatur

EUR -
AED 4.293297
AFN 80.91457
ALL 97.787182
AMD 448.803483
ANG 2.092137
AOA 1072.008381
ARS 1473.86814
AUD 1.776114
AWG 2.107191
AZN 1.992006
BAM 1.954944
BBD 2.359867
BDT 142.117771
BGN 1.952273
BHD 0.440607
BIF 3482.375178
BMD 1.169038
BND 1.495545
BOB 8.093456
BRL 6.502078
BSD 1.168788
BTN 100.194128
BWP 15.604167
BYN 3.824825
BYR 22913.14706
BZD 2.347672
CAD 1.601407
CDF 3373.844424
CHF 0.929041
CLF 0.028934
CLP 1110.323824
CNY 8.380309
CNH 8.386416
COP 4691.84559
CRC 589.441902
CUC 1.169038
CUP 30.97951
CVE 110.21674
CZK 24.665189
DJF 208.128867
DKK 7.461795
DOP 70.379183
DZD 151.703785
EGP 57.855667
ERN 17.535572
ETB 161.021794
FJD 2.621276
FKP 0.865796
GBP 0.864385
GEL 3.16855
GGP 0.865796
GHS 12.154678
GIP 0.865796
GMD 83.590727
GNF 10140.559771
GTQ 8.978069
GYD 244.522931
HKD 9.177043
HNL 30.573613
HRK 7.533988
HTG 153.40283
HUF 399.5543
IDR 18972.787189
ILS 3.894359
IMP 0.865796
INR 100.329778
IQD 1531.029611
IRR 49231.122092
ISK 142.400984
JEP 0.865796
JMD 186.898163
JOD 0.828894
JPY 172.3338
KES 151.00388
KGS 102.232832
KHR 4685.948172
KMF 492.340851
KPW 1052.116012
KRW 1612.291055
KWD 0.357481
KYD 0.973974
KZT 610.66261
LAK 25187.970987
LBP 104720.046415
LKR 351.4761
LRD 234.337391
LSL 20.841074
LTL 3.451866
LVL 0.70714
LYD 6.314235
MAD 10.527091
MDL 19.787336
MGA 5177.732835
MKD 61.50307
MMK 2454.245682
MNT 4196.950222
MOP 9.450262
MRU 46.492642
MUR 53.144915
MVR 18.007558
MWK 2026.612611
MXN 21.79128
MYR 4.971339
MZN 74.772119
NAD 20.841074
NGN 1786.89858
NIO 43.011167
NOK 11.849024
NPR 160.310805
NZD 1.945964
OMR 0.4495
PAB 1.168788
PEN 4.144385
PGK 4.831884
PHP 66.037214
PKR 332.363469
PLN 4.266132
PYG 9058.033774
QAR 4.260834
RON 5.081579
RSD 117.098726
RUB 91.210062
RWF 1688.860502
SAR 4.385691
SBD 9.733981
SCR 16.479975
SDG 702.011685
SEK 11.179213
SGD 1.497075
SHP 0.91868
SLE 26.307644
SLL 24514.149043
SOS 667.907544
SRD 43.49699
STD 24196.728708
SVC 10.226522
SYP 15199.796755
SZL 20.847871
THB 37.929486
TJS 11.295954
TMT 4.103324
TND 3.419503
TOP 2.738009
TRY 46.965814
TTD 7.940523
TWD 34.1849
TZS 3029.973271
UAH 48.831018
UGX 4189.165697
USD 1.169038
UYU 47.259307
UZS 14766.534203
VES 133.584256
VND 30528.845862
VUV 139.77719
WST 3.204584
XAF 655.669903
XAG 0.030416
XAU 0.000348
XCD 3.159384
XDR 0.815443
XOF 655.669903
XPF 119.331742
YER 282.732293
ZAR 20.980552
ZMK 10522.750076
ZMW 27.056153
ZWL 376.429796
  • DAX

    -201.5000

    24255.31

    -0.83%

  • MDAX

    -294.9900

    31354.15

    -0.94%

  • EUR/USD

    -0.0012

    1.1692

    -0.1%

  • Euro STOXX 50

    -54.7900

    5383.48

    -1.02%

  • TecDAX

    -59.8200

    3914.3

    -1.53%

  • SDAX

    -203.4400

    18003.28

    -1.13%

  • Goldpreis

    38.3000

    3364

    +1.14%

Brüsseler Verbraucherschutzoffensive gegen "Greenwashing" und für Recht auf Reparatur
Brüsseler Verbraucherschutzoffensive gegen "Greenwashing" und für Recht auf Reparatur / Foto: Lionel BONAVENTURE - AFP/Archiv

Brüsseler Verbraucherschutzoffensive gegen "Greenwashing" und für Recht auf Reparatur

Kein "Greenwashing" mehr in der Werbung und dafür ein Recht auf Reparatur - die EU-Kommission hat am Mittwoch zwei Gesetzesvorschläge für mehr Verbraucher- und Umweltschutz vorgelegt. Zum einen sollen Unternehmen ihre Produkte mit Aussagen wie "klimaneutral" oder "umweltfreundlich" künftig nur bewerben dürfen, wenn diese wissenschaftlich belegbar sind. Außerdem sollen Hersteller und Verkäufer von neuen Geräten dazu verpflichtet werden, Reparaturen anzubieten.

Textgröße:

Beim Thema Greenwashing verweist die Brüsseler Behörde auf eine Untersuchung aus dem Jahr 2020, wonach 53,3 Prozent der Werbeangaben zu angeblicher Umwelt- und Klimafreundlichkeit in der EU "vage, irreführend oder unbegründet" und 40 Prozent "unhaltbar" waren. "Das Fehlen gemeinsamer Regeln für Unternehmen, die freiwillige umweltbezogene Angaben machen, führt zu 'Greenwashing' und schafft ungleiche Wettbewerbsbedingungen auf dem EU-Markt zum Nachteil der wirklich nachhaltigen Unternehmen", erklärte sie dazu.

Künftig sollen Unternehmen in allen EU-Ländern deshalb einheitlichen Regeln unterliegen. Angaben etwa zur Klimabilanz oder zum Anteil an recycelten Materialien eines Produktes "müssen von unabhängiger Seite überprüft und mit wissenschaftlichen Daten belegt werden", erklärte die Kommission. Die Daten sollen für Verbraucherinnen und Verbraucher offen einsehbar sein.

Außerdem sollen Vorschriften sicherstellen, dass die Angaben unmissverständlich kommuniziert werden, wie die Kommission weiter ausführte. Bei Vergleichen mit anderen Produkten müssten diese "auf gleichwertigen Informationen und Daten beruhen".

Außerdem schlug die Kommission vor, Verbrauchern ein Recht auf Reparatur gesetzlich einzuräumen. "Im Rahmen der gesetzlichen Garantie werden Verkäufer Reparaturen anbieten müssen, es sei denn, diese sind teurer als der Ersatz", erklärte die Brüsseler Behörde. Hersteller und Händler von Neuwaren sollen demnach verpflichtet werden, Reparaturen auch nach Ende der allgemeinen Gewährleistungsfrist von zwei Jahren anzubieten und dementsprechend auch Ersatzteile vorzuhalten.

Nach dem Willen der Kommission sollen auch die Preise für Reparaturen sinken. Dafür soll eine sogenannte Matchmaking-Reparaturplattform im Internet eingerichtet werden. Auf ihr sollen sich Verbraucher über Anbieter, die sich bestimmten Qualitätsstandards verpflichten, und deren Preise informieren können.

Beide Gesetzesvorschläge werden nun im EU-Parlament und im Rat der Mitgliedstaaten beraten. Aus dem Parlament, das bereits wiederholt ein Recht auf Reparatur gefordert hatte, kam Zuspruch. "Wenn wir zu einem ressourcenschonenderen Wirtschaftsmodell kommen wollen, macht es Sinn mehr auf Reparieren statt Neukaufen zu setzen", erklärte der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. Allerdings dürfe es nicht darum gehen, "den Verbraucher vom Neukauf abzuhalten".

Die Grünen-Abgeordnete Anna Cavazzini forderte über den Vorschlag der Kommission hinaus eine Ausweitung der gesetzlichen Garantie auf die erwartete Lebensdauer eines Produktes. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten "nicht auf den Kosten der Reparatur sitzen bleiben". Der SPD-Abgeordnete René Repasi sprach sich dafür aus, Anreize zur längeren Nutzung digitaler Produkte zu schaffen. Etwa sollten Smartphone-Hersteller länger Softwareupdates anbieten. Der Digitalverband Bitkom forderte weitere Anreize für mehr Reparaturen wie eine Mehrwertsteuersenkung auf Ersatzteile und Reparaturdienstleistungen.

Kritik kam hingegen von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Sehr viele Unternehmen könnten das vorgeschlagene Recht auf Reparatur derzeit nicht umsetzen, erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian. "Daher sollte die EU viel stärker auf Freiwilligkeit und auf Anreize für Unternehmen setzen. (...) Wenn neue Vorgaben in der betrieblichen Praxis nicht umsetzbar sind, trägt das gerade nicht zu einer ressourcensparenden Kreislaufwirtschaft bei."

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßte beide Gesetzesvorschläge "ausdrücklich". "Wir haben ebenso wie das Europäische Parlament schon lange ein Recht auf Reparatur gefordert", erklärte VKU-Präsident Patrick Hasenkamp. Gleiches gelte für das Verbot von Greenwashing. "Es darf nicht sein, dass sich Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie die Verbraucher über vermeintlich positive Umwelteigenschaften ihrer Produkte täuschen."

E.Schneyder--NZN