Zürcher Nachrichten - OECD senkt Wachstumsprognose für Deutschland leicht

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OECD senkt Wachstumsprognose für Deutschland leicht
OECD senkt Wachstumsprognose für Deutschland leicht / Foto: Eric PIERMONT - AFP/Archiv

OECD senkt Wachstumsprognose für Deutschland leicht

Die deutsche Wirtschaft verharrt in ihrer Wachstumsschwäche. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) senkte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nun 0,3 Prozent, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht hervorging. Für die Weltwirtschaft hingegen erwartet die Organisation nun ein stärkeres Wachstum von 3,2 Prozent - 0,3 Prozentpunkte mehr, als sie noch im Juni schätzte.

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Für die Bundesrepublik rechnet die OECD unterdessen damit, dass die Wirtschaftsleistung 2026 um 1,1 Prozent wächst. Im Juni waren die Ökonomen noch davon ausgegangen, dass es 1,2 Prozent sein würden. Für die Eurozone geht die Organisation 2025 mit einem um 0,2 Punktpunkte auf 1,2 Prozent erhöhten Wachstum aus. Für 2026 prognostiziert die OECD dann ein Wachstum von nur noch 1,0 Prozent in den Euroländern - ein Minus von 0,2 Prozent im Vergleich zur Juni-Vorhersage.

Mit ihrer Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft nähert sich die OECD ihren Vorhersagen von Dezember an - vor der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump, als sie ein weltweites BIP-Wachstum von 3,3 Prozent für dieses Jahr voraussagte. "Die Auswirkungen der Antizipation höherer Zölle auf die Produktion und den Warenaustausch haben eine wichtige Rolle gespielt", stellte die in Paris ansässige internationale Organisation fest. 2026 soll das globale Wirtschaftswachstum dann unverändert bei 2,9 Prozent bleiben.

Seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus im Januar hatte Trump den Großteil seiner Handelspartner mit erhöhten Zöllen belegt. Dadurch stieg der effektive Satz der Zölle auf US-Warenimporte nach OECD-Angaben auf 19,5 Prozent und damit auf einen Höchstwert seit 1933.

Die Auswirkungen der höheren Zölle hätten sich noch nicht vollständig bemerkbar gemacht, warnte die Organisation. Es seien aber bereits Anzeichen für ein verlangsamtes Wachstum der Produktion zu erkennen, unter anderem in Deutschland, Südkorea und Brasilien.

Die US-Wirtschaft werden ihrerseits einen Preis für Trumps Zollpolitik zahlen, Das Wachstum werde von 2,8 Prozent im vergangenen Jahr auf 1,8 Prozent im laufenden und 1,5 Prozent im kommenden Jahr zurückgehen.

Die OECD mit Sitz in Paris berät die Industrieländer in wirtschaftspolitischen Fragen und veröffentlicht regelmäßig Prognosen zur Weltwirtschaft.

M.J.Baumann--NZN