DAX
-153.7100
Die Vorwürfe des Machtmissbrauchs am Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg haben sich laut einem Gutachten bestätigt. Gegen den bisherigen Rektor der Rabbiner-Ausbildungsstätte, Walter Homolka, sei der Anfangsverdacht einer Straftat gegeben, teilte der Zentralrat der Juden am Mittwoch in Berlin mit. Es gehe um "mehrere Delikte, unter anderem Nötigung und Vorteilsannahme". Deshalb werde der Rektor abgelöst.
Das Berliner Kammergericht hat eine IS-Rückkehrerin wegen ihrer Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Die 31-Jährige machte sich zudem wegen der Verletzung ihrer Fürsorgepflicht gegenüber ihren Kindern schuldig, teilte das Gericht am Mittwoch mit.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will auch in Zukunft auf der Islam-Konferenz nicht über das Problem des Islamismus sprechen. "Die Islam-Konferenz ist keine Sicherheitskonferenz", sagte Faeser am Mittwoch in Berlin zum Auftakt der Deutschen Islam-Konferenz (DIK) für die aktuelle Legislaturperiode. Sie unterstütze ausdrücklich die in der Vergangenheit getroffene Entscheidung, Sicherheitsthemen rauszulassen. Muslime dürften nicht unter einen allgemeinen Sicherheitsverdacht gestellt werden.
Im Berufungsprozess zum vereitelten Anschlag im Thalys 2015 hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft und anschließende Sicherungsverwahrung für den Angeklagten Ayoub El Khazzani gefordert. "Wir dürfen El Khazzani nicht die Gelegenheit geben, das zuende zu bringen, was er nicht ausführen konnte", sagte die Staatsanwältin am Mittwoch in Paris.
Die Plädoyers im Korruptionsprozess gegen den Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, Peter Feldmann (SPD), sind verschoben worden. Bis kommende Woche will die Kammer über mehrere Anträge der Verteidigung entscheiden, sagte der Vorsitzende Richter Werner Gröschel bei der Verhandlung am Mittwoch vor dem Landgericht Frankfurt. Feldmanns Anwälte hatten zuvor beantragt, drei weitere Zeugen zu vernehmen.
Die Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen haben sich alarmiert über die Pläne sogenannter Reichsbürger für einen bewaffneten Sturm auf den Bundestag gezeigt. Die Sicherheitsbehörden handelten offensichtlich "vor dem Hintergrund klarer Bedrohungen", sagte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich am Mittwoch. Sehr beunruhigend sei, dass offenbar auch eine ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete involviert sei. FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte, der AfD gehe es "mitnichten um Deutschland, sondern in Wahrheit um die Zerstörung der parlamentarischen Demokratie".
Die Bundespolizei hat in diesem Jahr bisher bereits mehr als 85.000 illegale Einreisen nach Deutschland festgestellt. Das teilte das Bundespolizeipräsidium am Mittwoch in Potsdam mit. Demnach zeichnet sich in diesem Jahr eine neuerliche deutliche Steigerung der Zahl illegaler Einreisen ab. Im vergangenen Jahr hatte die Bundespolizei insgesamt rund 57.600 Fälle gezählt.
Seit dem frühen Mittwochmorgen gehen Polizei und Generalbundesanwalt bundesweit gegen ein mutmaßliches Terror-Netzwerk aus Reichsbürgern vor, das den gewaltsamen Umsturz des politischen Systems geplant haben soll. Bei der Großrazzia seien 25 mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer festgenommen worden, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) erklärte, es bestehe der Verdacht, "dass ein bewaffneter Überfall auf Verfassungsorgane geplant war".
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt am Mittwoch (09.00 Uhr) über eine Planänderung bei der Fehmarnbeltquerung. Umweltverbände klagen gegen das schleswig-holsteinische Verkehrsministerium, weil es die Zerstörung von Riffen in der Ostsee auf der Tunneltrasse erlaubte. Sie hatten auch schon gegen den Fehmarnbelttunnel an sich geklagt, diese Klagen wurden aber vor zwei Jahren abgewiesen. (Az. 9 A 17.21 u.a.)
Im Korruptionsprozess gegen den Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, Peter Feldmann (SPD), könnten vor dem Landgericht der Mainmetropole am Mittwoch (9.30 Uhr) die Plädoyers beginnen. Zuvor haben alle Prozessbeteiligte noch die Möglichkeit, Anträge zu stellen. Im Zusammenhang mit einer Affäre um überhöhte Gehälter und Betrugsvorwürfe bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) wirft die Anklage dem 64-Jährigen Vorteilsannahme vor.
Das Geschäftsimperium von Ex-US-Präsident Donald Trump ist wegen Steuerbetrugs und anderer Finanzverbrechen verurteilt worden. Die Trump Organization sei "in allen Anklagepunkten für schuldig befunden" worden, erklärte der zuständige Staatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, auf Twitter am Dienstag. Die Geschworenen des Gerichts sahen es demnach als erwiesen an, dass der Konzern Zusatzleistungen für Manager nicht angegeben und versteuert hatte.
Nach dem Messerangriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg ist gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes erlassen worden. Der aus Eritrea stammende 27-Jährige befinde sich jetzt in einem Justizvollzugskrankenhaus, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Ulm am Dienstag mit. Der Mann, der sich bei der Attacke selbst verletzt haben soll, habe gegenüber der zuständigen Richterin keine Angaben gemacht.
Wegen des Besitzes und der Überlassung von Kriegswaffen hat das Berliner Landgericht einen 48-Jährigen zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Richter sprachen Aleksandar D. am Dienstag verschiedener Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz schuldig, wie eine Gerichtssprecherin sagte.
Ein Bundespolizist, der beim Einsatz während eines Neonazifestivals umstrittene Aufnäher auf der Uniform trug, muss eine Berichterstattung darüber mit Foto dulden. Es handle sich um ein Bild der Zeitgeschichte, erklärte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Dienstag. Die Berichte seien von "erheblichem Informationswert", denn die Frage der Neutralität von Polizeibeamten sei von großem gesellschaftlichem Interesse. (Az. VI ZR 1319/20)
Im Prozess gegen eine 97-jährige frühere Sekretärin des NS-Konzentrationslagers Stutthof hat die Verteidigung vor dem Landgericht im schleswig-holsteinischen Itzehoe einen Freispruch gefordert. Sie begründete dies nach Gerichtsangaben am Dienstag damit, dass ihrer Mandantin Irmgard F. nicht zweifelsfrei habe nachgewiesen werden können, dass sie von den systematischen Tötungen im Lager gewusst habe.
Mehr als ein Jahr nach dem Giftanschlag an der Technischen Universität (TU) Darmstadt hat das dortige Landgericht eine 33-Jährige zu einer unbefristeten Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik verurteilt. Die Frau war nach Auffassung des Gerichts zum Tatzeitpunkt schuldunfähig, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag sagte.
Vor dem Landgericht Frankfurt am Main hat ein Korruptionsprozess um Schulreinigung begonnen. Angeklagt sind ein Mitarbeiter der Stadt und der Geschäftsführer einer Reinigungsfirma wegen Bestechlichkeit beziehungsweise Bestechung. Die Firma soll den städtischen Mitarbeiter bestochen und dafür bevorzugt Aufträge für das Putzen von Schulgebäuden bekommen haben.
Im Prozess gegen einen mutmaßlich Hauptbeteiligten am sogenannten Cum-Ex-Skandal, Hanno Berger, hat die Anklage neun Jahre Haft gefordert. Das Schlussplädoyer der Staatsanwaltschaft wurde am Dienstag vor dem Bonner Landgericht verlesen, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Das Urteil wird in der kommenden Woche erwartet.
Vor dem Kölner Landgericht hat am Dienstag ein Prozess wegen vielfachen Kindesmissbrauchs begonnen. Angeklagt ist ein Mann aus dem nordrhein-westfälischen Wermelskirchen. Laut Anklage wird der 45-Jährige beschuldigt, zwischen 2005 und 2019 in 99 Fällen Kinder sexuell missbraucht zu haben. Der Mann bot sich demnach im Internet als Babysitter an und fand so seine Opfer.
Das Landgericht Frankfurt am Main hat die Betreiber der illegalen Darknetplattform "BoysTown" zu langen Haftstrafen verurteilt. Die vier Männer erhielten Strafen zwischen sieben Jahren und zwölf Jahren, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag sagte. Gegen zwei von ihnen wurde eine anschließende Sicherungsverwahrung verhängt.
Nach dem Messerangriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg soll der Tatverdächtige am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Dabei solle auch die Schuldfähgkeit des 27-Jährigen aus Eritrea geprüft werden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm am Dienstag sagte. Dem Mann wird vorgeworfen, am Montag auf offener Straße zwei Mädchen mit einem Messer angegriffen und eine 14-Jährige dabei tödlich verletzt zu haben.
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat zwei Verfassungsbeschwerden gegen die deutsche Zustimmung zum EU-Coronafonds zurückgewiesen. Zwar formulierte es in seinem Urteil am Dienstag Bedenken, sah aber im Ergebnis weder die Kompetenzen der Europäischen Union offensichtlich überschritten noch die haushaltspolitische Verantwortung des Bundestags beeinträchtigt. Die Beschwerdeführer seien damit nicht in ihrem Recht auf demokratische Selbstbestimmung verletzt. (Az. 2 BvR 547/21 und 2 BvR 798/21)
In Berlin hat ein 71-Jähriger auf offener Straße auf seine 45-jährige Ex-Partnerin geschossen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, ereignete sich die Tat am Montagnachmittag auf einem Gehweg im Ortsteil Schöneberg. Ersten Ermittlungen zufolge gab der Mann einen Schuss ab, durch den die 45-Jährige schwer verletzt wurde. Der Tatverdächtige flüchtete anschließend vom Ort.
In Hannover haben die Ermittler fünf Trickbetrüger im Alter von 15 bis 21 Jahren gefasst. Die mutmaßlichen Täter hätten als falsche Polizisten einen hohen fünfstelligen Bereich erbeutet, teilte die Polizei am Montagabend mit. Den fünf werden insgesamt 18 Betrugstaten vorgeworfen.
Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt am Dienstag (12.00 Uhr) in Karlsruhe über die Frage, ob ein ehrenamtlicher Bürgermeister Sonderbeiträge an eine Partei zahlen muss. Konkret geht es um die CDU im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Der Beklagte war bis 2019 Mitglied. 2015 trat er zu einer Bürgermeisterwahl als Einzelkandidat - ohne Unterstützung der Partei - an und wurde gewählt. (Az. II ZR 144/21)
Die frühere US-Bluttest-Unternehmerin Elizabeth Holmes hat Berufung gegen ihre Verurteilung im Theranos-Betrugsprozess zu elf Jahren Haft eingelegt. Holmes und ihre Anwälte haben bis zum 3. März im kommenden Jahr Zeit, Schriftsätze und Prozessunterlagen zur Unterstützung ihrer Forderung einzureichen, wie aus einer Mitteilung eines Berufungsgerichtes in Kalifornien vom Montag hervorgeht.
Nach der Räumung mehrerer Weihnachtsmärkte in der Düsseldorfer Innenstadt wegen einer Drohung hat die Polizei am Montagabend Entwarnung gegeben. Die Maßnahmen rund ums Rathaus "liefen geordnet ab", teilte die Polizei in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt mit. Es seien Ermittlungen hinsichtlich einer Straftat "Androhung von Straftaten zur Störung des öffentlichen Friedens" aufgenommen worden.
Nach Eingang einer Drohung hat die Polizei am Montag die Weihnachtsmärkte in der Düsseldorfer Innenstadt geräumt. Es gehe um eine "abstrakte Bedrohung", sagte ein Polizeisprecher in der nordrhein-westfälischen Hauptstadt. Es gelte das Prinzip "Safety First" (Sicherheit geht vor).
Im baden-württembergischen Illerkirchberg hat ein Mann auf offener Straße zwei Mädchen angegriffen und eine 14-Jährige dabei tödlich verletzt. Ihre 13-jährige Begleiterin wurde bei der Attacke am Montagmorgen schwer verletzt, wie ein Sprecher der Polizei in Ulm sagte.
Ein rabiater Autofahrer hat in einer Fußgängerzone in Gelsenkirchen mehrere Menschen verletzt. Der 26-Jährige war dort am Freitagabend mit seinem Fahrzeug unterwegs und ärgerte sich nach Polizeiangaben vom Montag über eine Gruppe, die ihm keinen Platz machte. Er schlug zwei Männer. Zudem ließ er seinen Wagen zwischendurch wieder anrollen und fuhr einen Mann und eine Frau an.
Gut eineinhalb Jahre nach der Verurteilung des ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy zu einer Haftstrafe hat der Berufungsprozess begonnen. Sarkozy erschien am Montag persönlich zur Gerichtsverhandlung in Paris, verzichtete aber auf einen Kommentar vor deren Beginn. Der Ex-Präsident, sein Anwalt Thierry Herzog und ein Ex-Richter waren im März 2021 verurteilt worden.
Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt am 10. Januar in Leipzig über die Freisprüche von vier früheren Vorständen oder Personalleitern des Autobauers Volkswagen. Das kündigte er am Montag in Karlsruhe an. Die Anklage wirft den Managern Untreue vor, weil sie jahrelang eine überhöhte Bezahlung von einflussreichen Betriebsräten bewilligt hätten. (Az. 6 StR 133/22)