Zürcher Nachrichten - Beschäftigte von iPhone-Hersteller Foxconn in China gehen auf die Straße

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Beschäftigte von iPhone-Hersteller Foxconn in China gehen auf die Straße
Beschäftigte von iPhone-Hersteller Foxconn in China gehen auf die Straße / Foto: STR - AFP/Archiv

Beschäftigte von iPhone-Hersteller Foxconn in China gehen auf die Straße

In China sind Beschäftigte der größten iPhone-Fabrik des Landes aus Protest gegen die harten Corona-Beschränkungen auf die Straße gegangen. Videos in den Onlinediensten Weibo und Twitter, von AFP verifiziert, zeigten hunderte Arbeiter, die an der Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn im zentralchinesischen Zhengzhou demonstrierten. Einigen von ihnen stellten sich Menschen in Schutzanzügen und Bereitschaftspolizisten in den Weg. Foxconn sprach von "Gewalt" in der Fabrik.

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Ein Ausschnitt aus einem Live-Video zeigte Dutzende von Beschäftigen, die nachts vor einer Polizeikette und einem Polizeifahrzeug mit Blaulicht stehen und rufen: "Verteidigt unsere Rechte! Verteidigt unsere Rechte!" Ein Arbeiter schleift eine Metallabsperrung über den Boden, über einem Fahrzeug steigen Rauchwolken auf und im Hintergrund ruft eine Stimme: "Sie stürmen herein! Rauchbomben! Tränengas!"

Ein bei Tage aufgenommenes Foto zeigte die verkohlten Überreste eines Tores, das offenbar in der Nacht abgebrannt war. Auf anderen Bildern waren zerstörte Testkabinen und ein umgestürztes Auto zu sehen.

Ein Video zeigte mehrere Feuerwehrfahrzeuge und Polizisten in Schutzanzügen, eine Lautsprecherdurchsage ist zu hören: "Alle Beschäftigten kehren bitte zu ihren Wohnungen zurück, schließt euch nicht der Minderheit der störenden Elemente an."

Auf Weibo war das Schlagwort "Foxconn-Unruhen" am Mittwochmittag blockiert. Einige Textbeiträge, die sich auf die Proteste an der Foxconn-Fabrik bezogen, ließen sich zunächst aber noch aufrufen.

Die Fabrik in Zhengzhou ist ein ganzer Industriekomplex, genannt "iPhone-City", dort arbeiten rund 200.000 Menschen. Die meisten sind auf dem Gelände untergebracht, in großen Schlafsälen.

In China gilt noch immer eine sehr strenge Null-Covid-Politik; tägliche Tests und strikte Isolation bei einer Ansteckung gehören dazu. In Fabriken, aber auch an Universitäten richten die Behörden oft eine "Corona-Blase" ein - die Menschen dürfen dann wochenlang das Gelände nicht verlassen. Von einem Anfang November verhängten Lockdown rund um das Foxconn-Gelände waren 600.000 Menschen betroffen.

Ende Oktober waren etliche Foxconn-Beschäftigte zu Fuß von dem Gelände geflohen. Einige klagten über miserable Zustände in der Fabrik. Foxconn hat eingeräumt, dass sich Beschäftigte über Löhne und Arbeitsbedingungen beschwert hätten - neue Corona-Fälle aber abgestritten.

Am Mittwoch erklärte Foxconn in Taiwan, "was die Gewalt betrifft, so setzt das Unternehmen seine Gespräche mit den Beschäftigten und der Regierung fort, um zu vermeiden, dass sich solche Vorfälle wiederholen". In den vergangenen Wochen hat der Konzern den Beschäftigten Bonuszahlungen angeboten und versucht, neue Leute einzustellen. Der Konzern ist der größte private Arbeitgeber in China mit mehr als einer Million Beschäftigten an rund 30 Standorten.

Apple in Kalifornien hatte Anfang November mitgeteilt, dass die Fabrik in Zhengzhou mit "erheblich reduzierter Kapazität" arbeite; betroffen sei die Herstellung des iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max. Kunden müssten deshalb länger auf die Lieferung dieser Geräte warten. Apple antwortete zunächst nicht auf eine AFP-Bitte um eine Stellungnahme.

D.Graf--NZN