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Die ersten 134 Geflüchteten aus der Ukraine sind am Freitag von der Republik Moldau per Flugzeug nach Deutschland gebracht worden. Dieser Flug sei "ein leuchtendes Zeichen von Menschlichkeit in dieser dunklen Zeit", dem weitere folgen würden, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach der Landung der Maschine in Frankfurt am Main. Sie hatte die Luftbrücke zur Entlastung des Nachbarlandes der Ukraine vor zwei Wochen bei einem Besuch in Moldau angeregt.
Wegen europafeindlicher Karikaturen hat Frankreich den russischen Botschafter einbestellt. "Diese Publikationen sind inakzeptabel", hieß es am Freitag vom französischen Außenministerium. "Wir bemühen uns, einen Gesprächsweg offenzuhalten mit Russland, und diese Aktion ist höchst unangemessen", hieß es weiter.
Die G7-Staaten haben den jüngsten nordkoreanischen Raketentest scharf verurteilt. "Dieses rücksichtslose Vorgehen bedroht Frieden und Sicherheit sowohl in der Region als auch international", erklärten die Außenminister der sieben einflussreichen Industrieländer und die EU in einer gemeinsamen Stellungnahme am Freitag.
Mit breiter Zustimmung hat der Bundestag am Freitag ein Gesetz zur Sicherstellung der Gasversorgung verabschiedet. Die Gasspeicher hierzulande müssen demnach zum 1. Oktober zu 80 Prozent und zum 1. November zu 90 Prozent befüllt sein. Zum 1. Februar des darauf folgenden Jahres gilt dann wieder eine Mindestfüllmenge von 40 Prozent. Die Regierungsfraktionen, Union und Linkspartei stimmten für das Gesetz, die AfD enthielt sich.
Aus der Ukraine sind nach Angaben der Bundesregierung bereits mehr als 300.000 Geflüchtete nach Deutschland gekommen. Diese Zahl nannte die Integrationsbeauftragte der Regierung, Reem Alabali-Radovan, gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe). Das Bundesinnenministerium hatte die offizielle Zahl der registrierten Flüchtlinge am Freitagmorgen mit 253.157 angegeben.
Der Bundestag hat das Baugesetz geändert, um eine schnellere Errichtung von Unterkünften für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu ermöglichen. "Das Baugesetzbuch ermöglicht nun die einfache und flexible Planung von Flüchtlingsunterkünften", erklärte Bauministerin Klara Geywitz (SPD) am Freitag auf Twitter. Damit werde betroffenen Ländern und Kommunen "unbürokratisch" geholfen. Die Regelung ist bis Ende 2024 befristet und ermöglicht auch die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften in Gewerbegebieten.
Die russische Armee will sich nach offiziellen Angaben bei ihrem Vorgehen in der Ukraine künftig auf die "Befreiung" der Donbass-Region im Osten des Landes konzentrieren. Die ersten bei dem militärischen "Sondereinsatz" in der Ukraine gesetzten Ziele seien erreicht und die "ukrainischen Kampfeinheiten in bedeutendem Umfang reduziert worden", sagte der stellvertretende Generalstabschef Sergej Rudskoj am Freitag. Damit könne die Armee künftig "den Großteil ihrer Anstrengungen auf das Hauptziel richten: Die Befreiung des Donbass".
US-Präsident Joe Biden ist zu einem Besuch an der polnisch-ukrainischen Grenze eingetroffen. Zum Auftakt seiner zweitägigen Polen-Reise kam Biden in der rund 80 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Stadt Rzeszow am Freitag mit US-Soldaten der 82. Luftlandedivision zusammen. Für Samstag sindn Gespräche Bidens mit polnischen Regierungsvertretern sowie ein Besuch des Präsidenten in einem Aufnahmezentrum für ukrainische Flüchtlinge geplant.
Die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ist auf mehr als 3,7 Millionen gestiegen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR registrierte laut seiner Website bis Freitagmittag 3.725.806 Menschen, die seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar aus der Ukraine flüchteten. Dies entsprach einem Anstieg von mehr als 50.000 Flüchtlingen im Vergleich zum Vortag.
US-Präsident Joe Biden ist am Freitag in der südpolnischen Stadt Rzeszow nahe der ukrainischen Grenze gelandet. Der Präsident will dort mit in der Region stationierten US-Soldaten und Vertretern von Hilfsorganisationen zusammentreffen. Biden wolle sich ein Bild von den Hilfsbemühungen für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge machen, hieß es aus dem Weißen Haus.
Die russische Führung hat westlichen Staaten im Umgang mit Russland Nazi-Methoden vorgeworfen. Präsident Wladimir Putin verglich die Absage von Auftritten russischer Künstler im Westen am Freitag mit den Bücherverbrennungen der Nazis. Zuvor hatte Außenminister Sergej Lawrow Äußerungen europäischer Politiker bereits mit denen von Adolf Hitler verglichen.
Ein "historisches Gipfeltreffen" soll die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten zementieren. Auf Einladung von Außenminister Jair Lapid werden am Sonntag und Montag US-Außenminister Antony Blinken sowie die Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrains und Marokkos in Israel erwartet, wie das israelische Außenministerium am Freitag mitteilte. Genauere Angaben zu dem Gipfel machte es nicht.
Im Ukraine-Krieg reißen die Schreckensnachrichten über zivile Opfer der russischen Angriffe nicht ab: Die Stadtverwaltung des seit Wochen heftig umkämpften Mariupol sprach am Freitag von rund 300 Menschen, die wohl durch den Beschuss eines als Schutzort dienenden Theaters in der vergangenen Woche getötet worden seien. Aus Charkiw im Osten wurden vier Tote bei einem Angriff auf eine medizinische Einrichtung gemeldet. Das ukrainische Militär verkündete derweil Erfolge bei Angriffen auf Versorgungslinien der russischen Streitkräfte.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will seinen Ergänzungshaushalt für das laufende Jahr am 27. April dem Kabinett vorlegen. Das Zusatzbudget werde die "Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg" enthalten, sagte Lindner am Freitag im Bundestag. Dazu gehört auch das diese Woche vereinbarte zweite Entlastungspaket der Ampel-Koalition wegen der hohen Energiepreise. Es schlägt laut Lindner mit 17 Milliarden Euro zu Buche.
Moskau hat den Vorwurf Kiews zurückgewiesen, durch den Einsatz von Phosphorbomben in der Ukraine internationale Waffenkonventionen verletzt zu haben. "Russland hat nie gegen internationale Konventionen verstoßen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag vor Journalisten in Moskau. Den USA warf er erneut vor, an der Entwicklung von biologischen und chemischen Waffen in der Ukraine und anderen Ländern zu arbeiten.
Das Segelschulschiff "Gorch Fock" der Marine ist am Freitag nach einer rund viermonatigen Ausbildungsfahrt in seinem Heimathafen in Kiel eingelaufen. Die Dreimastbark war nach Angaben der Marine zuvor rund 8000 Seemeilen in Atlantik und Mittelmeer unterwegs. Es war die erste Reise der "Gorch Fock" nach mehrjähriger Zwangspause wegen einer Instandsetzung.
Die EU und die USA haben sich grundsätzlich auf ein neues Datenschutzabkommen verständigt, das die Weitergabe persönlicher Daten an US-Digitalkonzerne ermöglichen soll. US-Präsident Joe Biden begrüßte die Einigung am Freitag in Brüssel. Sie unterstreiche das gemeinsame Interesse am Schutz der Privatsphäre sowie an Rechtssicherheit für die Unternehmen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte das Vorgänger-Abkommen 2020 wegen Späh-Vorwürfen gekippt.
Bei dem russischen Angriff auf ein Theater in Mariupol im Südosten der Ukraine könnten etwa 300 Menschen getötet worden sein. Die Stadtverwaltung von Mariupol äußerte am Freitag diese Vermutung und verwies zur Begründung auf Augenzeugenberichte. Derweil meldete die Polizei in der ostukrainischen Großstadt Charkiw vier Tote bei einem russischen Angriff auf eine medizinische Einrichtung.
US-Präsident Joe Biden hat Europa die Lieferung derselben Menge an Flüssiggas zugesagt, die es zuvor aus Russland bezogen hat. "Wir wollen Europa helfen, so schnell wie möglich von russischem Gas unabhängig zu werden", sagte Biden am Freitag in Brüssel. Die USA wolle in diesem Jahr 15 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas zusätzlich nach Europa liefern.
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) will Holocaust-Überlebenden aus der Ukraine Schutz vor dem Krieg anbieten. Sie wolle, dass diese hochbetagten Menschen "alle einen sicheren Hafen in Deutschland haben", sagte Spiegel am Freitag im Bundestag. "Das ist unsere Verantwortung, mehr als das: Das das ist unsere humanitäre Verpflichtung."
Ein Dienstgericht hat dem als rechtsextrem eingestuften sächsischen Richter und ehemaligen AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier vorerst die Führung seiner Amtsgeschäfte untersagt. Das teilte das Landgericht in Leipzig am Freitag mit. Das dort angesiedelte Dienstgericht für Richter traf die Entscheidung demnach in einem Eilverfahren, das vom Bundesland Sachsen angestrengt worden war.
Das Bundesverfassungsgericht verkündet Ende April in Karlsruhe sein Urteil über das bayerische Verfassungsschutzgesetz. Als Termin wurde der 26. April festgelegt, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Es geht um die Befugnisse des Verfassungsschutzes im Freistaat bei der Überwachung und Weitergabe von Daten. (Az. 1 BvR 1619/17)
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Menschen aus den Risikogruppen zu einer vierten Corona-Impfung aufgefordert. Derzeit seien weniger als zehn Prozent derjenigen, denen die Ständige Impfkommission (Stiko) die zweite Auffrischung empfiehlt, tatsächlich ein viertes Mal geimpft. "Wir müssen offensiver mit der vierten Impfung umgehen", sagte Lauterbach. Empfohlen wird diese für Menschen ab 70 Jahren sowie Risikopatienten mit bestimmten Vorerkrankungen und für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.
Die Stimmung in den deutschen Unternehmen ist angesichts des Ukraine-Kriegs eingebrochen: Der Geschäftsklimaindex stürzte im März auf 90,8 Punkte ab, nach 98,5 Punkten im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag mitteilte. Grund für den tiefen Wert war "ein historischer Einbruch der Erwartungen" der Firmen um 13,3 Punkte, wie das Ifo ausführte. Selbst bei Ausbruch der Corona-Krise war dieser Rückgang nicht so hoch.
Die USA und Europa haben sich auf eine erhöhte Lieferung von Flüssiggas nach Europa geeinigt. In diesem Jahr sollen 15 Milliarden Kubikmeter zusätzlich geliefert werden, wie es in einer am Freitag in Brüssel veröffentlichten Erklärung heißt. Die USA und die EU einigten sich demnach zudem auf die Einrichtung einer europäisch-amerikanischen Arbeitsgruppe, um die Abhängigkeit der EU von russischen Gaslieferungen weiter zu reduzieren.
Rund 17 Monate nach dem Ausbruch des militärischen Konflikts wollen die äthiopischen Streitkräfte und die Rebellen aus der Region Tigray die Kämpfe einstellen. Die TPLF aus Tigray verkündete am Freitag die "sofort wirksame Einstellung der Kampfhandlungen", nachdem die Regierung in Addis Abeba am Donnerstag überraschend einen "unbefristeten humanitären Waffenstillstand" ausgerufen hatte. Die Waffenstillstandsvereinbarung wurde international begrüßt.
Nordkorea sieht sich nach dem offenbar erfolgreichen Test einer neuartigen Interkontinentalrakete für eine "langjährige Konfrontation" mit den USA gerüstet. Sein Land verfüge nun über "beeindruckende militärische und technische Fähigkeiten, die von jeder militärischen Bedrohung und Erpressung unbeeindruckt bleiben", sagte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA nach dem Raketenstart am Donnerstag. Die USA übten scharfe Kritik und reagierten mit neuen Sanktionen. Am Freitag sollte der UN-Sicherheitsrat über den größten Raketentest Nordkoreas seit 2017 beraten.
Trotz eines deutlichen Rückstands in den Umfragen glaubt Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) noch an einen Sieg bei der Landtagswahl am Sonntag. "Das Wahlergebnis wird anders aussehen", sagte Hans am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Es gebe ja auch noch sehr viele unentschlossene Menschen. "Ich halte das für offen", sagte Hans zum zu erwartenden Wahlergebnis. Wer am besten mobilisiere, werde gewinnen.
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hofft auf eine zügige Aufnahme der Ukraine in die EU. "Das sind Europäer", sagte Klingbeil am Donnerstagabend in der Sendung "Polittalk aus der Hauptstadt" des RBB-Inforadios und der "Süddeutschen Zeitung". "Und es ist richtig, der Ukraine sehr deutlich zu sagen: Wir wollen Euch in der Europäischen Union." Die Aufnahmeprozesse könnten auch beschleunigt werden.
Angesichts des Ukraine-Kriegs haben die deutschen Bauern vor drastischen Erhöhungen der Brotpreise gewarnt. "Der Preis von Brot könnte sich verdoppeln. Auf bis zu zehn Euro", sagte der Vizepräsident des Bauernverbands Schleswig-Holstein, Klaus-Peter Lucht, der "Bild" vom Freitag. Grund dafür ist der zuletzt deutlich gestiegene Weizenpreis. Die Ukraine ist ein wichtiges Anbauland.
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben russische Kriegsschiffe im besetzten Hafen von Berdjansk angegriffen. Der ukrainische Generalstab erklärte in der Nacht zum Freitag auf Facebook, das russische Landungsschiff "Saratow" zerstört und die Landungsschiffe "Cäsar Kunikow" und "Nowotscherkassk" beschädigt zu haben. Zuvor hatte die ukrainische Marine mitgeteilt, sie habe den Truppentransporter "Orsk" zerstört. Auch an Land gingen die heftigen Kämpfe weiter.
US-Präsident Joe Biden wird in Polen die Stadt Rzeszow nahe der Grenze zur Ukraine besuchen. Wie das Weiße Haus am Donnerstag bekannt gab, soll sein polnischer Kollege Andrzej Duda ihn am Flughafen der Stadt empfangen, die etwa 80 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Er wolle sich ein Bild von den Hilfsbemühungen für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge machen.