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Der US-Sondergesandte für Klimafragen, John Kerry, hat davor gewarnt, die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise als Vorwand für nachlassende Klimaschutz-Bemühungen zu nutzen. Infolge des russischen Angriffskriegs dürfe es nicht zu einem Ausbau der Infrastruktur für fossile Brennstoffe kommen, sagte Kerry auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos am Dienstag. "Niemand sollte glauben, dass die Krise in der Ukraine ein guter Vorwand ist, um plötzlich die alte Infrastruktur auszubauen."
In einem Bahnhof in München sind am Dienstag mehrere Menschen von einem Güterzug gesprungen und durch einen Stromschlag zum Teil schwer verletzt worden. Wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte, waren bei einem Halt im Güterbahnhof München-Trudering zwölf Menschen von dem Zug abgesprungen. Ein Mann, der dabei möglicherweise die Oberleitung berührte, eine Jugendliche und ein etwa zehn Jahre altes Kind wurden schwer verletzt.
Nach massiver Kritik des polnischen Präsidenten Andrzej Duda an Deutschland hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit ihrem polnischen Kollegen Zbigniew Rau über einen von Polen geforderten Panzer-Ringtausch beraten. Baerbock sagte am Dienstag nach einem Treffen in Berlin, sie habe mit Rau darüber gesprochen, wie bestehende "Unklarheiten" gemeinsam ausgeräumt werden könnten.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus ist für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden. Der 57-jährige Äthiopier wurde am Dienstag in Genf von der Weltgesundheitsversammlung, dem obersten Entscheidungsgremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO), mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Tedros steht seit 2017 als erster Afrikaner an der Spitze der WHO. Seine Wiederwahl bei der geheimen Abstimmung der 194 Mitgliedstaaten galt als sicher, da es keinen Gegenkandidaten gab.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat beim Antrittsbesuch ihrer neuen französischen Kollegin Catherine Colonna die Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit in Europa unterstrichen. "Unsere beiden Länder teilen eine beispiellose Verbindung", sagte Baerbock auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Colonna in Berlin am Dienstag. "Mit keinem anderen Partner haben wir so eine enge und vielfältige Verbindung wie mit Frankreich."
Vorwahlen im US-Bundesstaat Georgia haben erneut den Einfluss des früheren Präsidenten Donald Trump auf seine Republikanische Partei getestet. Dabei zeichnete sich am Dienstag eine Schlappe für den Rechtspopulisten ab: Umfragen zufolge dürfte der von Trump unterstützte Bewerber für das Gouverneursamt in dem Südstaat, David Perdue, dem konservativen Amtsinhaber Brian Kemp klar unterliegen. Meinungsforscher sahen Perdue vor der parteiinternen Wahl mehr als 20 Prozentpunkte im Rückstand.
Gut eine Woche nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben die offiziellen Sondierungsgespräche zwischen CDU und Grünen begonnen. Pro Partei kamen am Dienstag elf Verhandlerinnen und Verhandler zu den Gesprächen in Düsseldorf. Ziel der Sondierungen war es, "sich über mögliche gemeinsame Ziele und Kernprojekte" auszutauschen, wie die CDU erklärte.
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban blockiert weiter das geplante EU-Ölembargo gegen Russland. Es sei "sehr unwahrscheinlich, dass vor dem Sondergipfel des Europäischen Rates am 30. und 31. Mai eine umfassende Lösung gefunden werden kann", schrieb Orban in einem Brief an EU-Ratspräsident Charles Michel, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.
In der Republik Moldau ist der frühere pro-russische Präsident Igor Dodon am Dienstag unter Korruptionsverdacht festgenommen worden. Die Inhaftierung sei zunächst für 72 Stunden verfügt worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dodon befinde sich einstweilen im Anti-Korruptions-Zentrum.
Die russischen Streitkräfte versuchen nach ukrainischen Angaben, mit heftigen Bombardierungen Schlüsselpositionen im Osten der Ukraine zu erobern. Die Lage im Donbass sei "extrem schwierig", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht zum Dienstag. Die Russen versuchten, "alles Lebende zu eliminieren". Hochrangige russische Regierungsvertreter räumten am Dienstag ein, dass sie von einem längeren Militäreinsatz im Nachbarland ausgehen.
Die Europäische Union erlässt der Ukraine für vorerst ein Jahr die Einfuhrzölle. Die Mitgliedsländer besiegelten am Dienstag einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission, wie der Rat in Brüssel mitteilte. Das Europaparlament hatte sich bereits vor knapp einer Woche für die Liberalisierung des Handels ausgesprochen.
Die nächste Hürde für Schwarz-Grün in Schleswig-Holstein ist genommen: Nach den gescheiterten Sondierungen über eine Fortsetzung der Jamaika-Koalition haben sich CDU und Grüne am Dienstag bei einem Sondierungsgespräch weiter angenähert. Vertreter beider Parteien verständigten sich dabei auf "ein Sondierungspapier, auf dessen Grundlage wir uns gemeinsam zutrauen, Koalitionsverhandlungen durchzuführen", wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach dem Treffen sagte.
Chinesische und russische Kampfjets haben nach Angaben des japanischen Verteidigungsministers gemeinsame Flüge in der Nähe von Japan ausgeführt - just als sich in dem Land die Staats- und Regierungschefs der USA, Indiens, Australiens und Japans zu einem Gipfel über regionale Sicherheit trafen. Zwei chinesische Bomber seien zusammen mit zwei russischen Bombern am Dienstag vom Japanischen Meer aus zum Ostchinesischen Meer geflogen, sagte Verteidigungsminister Nobuo Kishi in Tokio. Danach seien vier weitere Kampfjets vom Ostchinesischen Meer zum Pazifik geflogen.
Die Enthüllung tausender Polizeifotos und offizieller Dokumente aus der Region Xinjiang hat am Dienstag erneut ein Schlaglicht auf die massenhafte Internierung muslimischer Uiguren in China geworfen. Die Veröffentlichungen eines internationalen Medienkonsortiums erfolgten während eines Besuchs von UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet in Xinjiang. Berlin sprach von "schockierenden Berichten" und forderte von Peking "eine transparente Aufklärung der Vorwürfe".
Bei seinem Besuch in Südafrika hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa Deutschlands Solidarität bei der Bewältigung der weltweiten Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zugesichert. "Der Krieg trifft nicht allein Europa", sagte er nach einem Treffen mit Ramaphosa in der Hauptstadt Pretoria am Dienstag. Deutschland sei sich der "schwerwiegenden Folgen" des Krieges für Afrika "sehr bewusst".
Der sächsische Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann und der Europaabgeordnete Martin Schirdewan haben ihre Kandidaturen für den Parteivorsitz der Linken angekündigt. Pellmann sagte am Dienstag in Berlin, er wolle "in einer schwierigen Situation für meine Partei konkrete Verantwortung übernehmen". Zuvor hatte Schirdewan seine Kandidatur bestätigt. Die derzeitige Parteichefin Janine Wissler will trotz der jüngsten Wahlniederlagen erneut antreten. Die Linke wählt auf einem Parteitag Ende Juni in Erfurt ihre Spitze neu.
Knapp 6300 Kandidaten und damit etwa ein Fünftel weniger als vor fünf Jahren treten bei der Parlamentswahl im Juni in Frankreich an. Das ergebe im Schnitt elf Kandidaten pro Wahlkreis, teilte das Innenministerium am Montagabend in Paris mit. Knapp 56 Prozent der Kandidaten sind Männer. Die geringere Kandidatenzahl im Vergleich zu 2017 erklärt sich vor allem durch das große Wahlbündnis Nupes, das die Linkspopulisten mit den Sozialisten, Grünen und Kommunisten geschlossen haben.
Die Finanzminister der Europäischen Union beraten in Brüssel über neue Milliardenhilfen für die Ukraine. Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis warb für den Vorschlag seiner Behörde, neun Milliarden Euro als Soforthilfe bereitzustellen. Damit will die EU-Kommission helfen, einen Staatsbankrott des Landes im russischen Angriffskrieg abzuwenden.
Ein russisches Gericht hat die Berufung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny gegen eine neunjährige Haftstrafe zurückgewiesen. Das Urteil vom 22. März gelte unverändert und trete mit sofortiger Wirkung in Kraft, sagte ein Richter am Dienstag in Moskau. Dies bedeutet eine Verlegung Nawalnys in eine Strafkolonie mit deutlich härteren Haftbedingungen. Nawalny war im März wegen des Vorwurfs der Veruntreuung sowie Missachtung des Gerichts zu neun Jahren Haft verurteilt worden.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat für fünf- bis elfjährige Kinder eine Corona-Impfung empfohlen. Den Kindern soll einmalig ein mRNA-Impfstoff verabreicht werden, wie das Robert-Koch-Institut am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Stiko habe ihre Covid-19-Impfempfehlung entsprechend aktualisiert.
Das Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne) trifft Vorsorge für den Fall, dass Russland seine Gaslieferungen nach Deutschland stoppen sollte. Ein geplantes Gesetz sieht dazu vor, zur Abschaltung vorgesehene Steinkohlekraftwerke in eine Netzreserve zu überführen und die Bereithaltung von bereits in Reserve gehalten Stein- und Braunkohlekraftwerken zu verlängern, wie am Dienstag aus dem Wirtschaftsressort verlautete. Die neuen Regeln sollen vorläufig bis Ende März 2024 gelten.
Die ukrainischen Truppen setzen in ihrem Kampf gegen die russischen Streitkräfte nach Angaben eines Armeesprechers "erfolgreich" neu gelieferte Artilleriesysteme aus dem Westen ein. Nachdem die Ukraine zunächst eigene Haubitzen aus Sowjetzeiten eingesetzt habe, könne sie seit einigen Wochen moderne Artilleriesysteme verbündeter Nationen an der Front einsetzen, darunter von den USA gelieferte Haubitzen vom Typ M777, sagte der Armeesprecher Dmytro Pletentschuk kürzlich der Nachrichtenagentur AFP.
Ein Hartz-IV-Empfänger ist vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich dagegen vorgegangen, dass ihm keine Beratungshilfe für den Widerspruch gegen Leistungsbescheide gewährt wurde. Die Ablehnung der Beratungshilfe sei verfassungswidrig gewesen, erklärte das Gericht am Dienstag in Karlsruhe. Der Mann wollte sich dagegen wehren, dass das Jobcenter von ihm Geld zurückforderte. (Az. 1 BvR 1370/21)
Einem Urteil des Berliner Verwaltungsgericht zufolge bleiben die Unterlagen zur Karenzzeit des ehemaligen Bundesaußenministers Sigmar Gabriel (SPD) geheim. Das Informationsfreiheitsgesetz gewähre keinen Anspruch auf Zugang zu einer Akte des sogenannten Karenzzeitgremiums, teilte das Gericht am Dienstag mit. Es wies mit dem bereits am 12. Mai erfolgten Urteil eine Klage der Internetplattform FragdenStaat ab.
Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler stellt sich auf Kampfkandidaturen um die Spitze ihrer Partei ein. Sie werde abwarten, wer in den nächsten Tagen Bewerbungen für die Parteispitze erkläre, und dann Gespräche führen, sagte Wissler am Dienstag im Deutschlandfunk. Wichtig sei ein gutes Team, das sich vertrauen könne. Wissler will trotz der jüngsten Wahlniederlagen ihrer Partei noch einmal für den Vorsitz kandidieren.
Eva Perón, die in der politischen Geschichte Argentiniens im 20. Jahrhundert eine zentrale Rolle spielte, schmückt wieder Geldscheine des südamerikanischen Landes. Die Zentralbank stellte am Montag die neuen Banknoten im Wert von 100, 200, 500 und 1000 Pesos vor - die einen Gegenwert von 0,93, 1,40, rund 4,75 und 7,5 Euro haben.
Japan, die USA, Indien und Australien wenden sich gemeinsam gegen Versuche einer "gewaltsamen Änderung des Status quo" in einer Weltregion. "Da Russlands Invasion in der Ukraine die fundamentalen Prinzipien der internationalen Ordnung erschüttert", hätten US-Präsident Joe Biden, Indiens Premierminister Narendra Modi, Australiens Premierminister Anthony Albanese und er "bestätigt, dass einseitige Versuche, den Status quo gewaltsam zu ändern, niemals irgendwo toleriert werden", sagte Japans Ministerpräsident Fumio Kishida am Dienstag in Tokio. Dies gelte "besonders im Asien-Pazifik-Raum", fügte er hinzu.
Hallo und Gute Nacht: US-Präsident Joe Biden hat den neuen Regierungschef Australiens, Anthony Albanese, zu Beginn eines Gipfeltreffens in Tokio auf spezielle Weise begrüßt. "Ich heiße Sie zu Ihrem ersten Quad-Treffen willkommen", sagte Biden zu Albanese am Dienstag und betonte, dass dieser gerade erst vereidigt und direkt in ein Flugzeug gestiegen sei. "Wenn Sie also einschlafen, während Sie hier sind, ist das in Ordnung."
Vertreter der Volksgruppe der Uiguren haben die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet aufgefordert, bei ihrer Reise nach Xinjiang am Dienstag nicht zum Propagandawerkzeug der chinesischen Regierung zu werden. "Ich fordere sie auf, Opfer wie meine Familienmitglieder zu besuchen und nicht die von der chinesischen Regierung vorbereiteten Schauplätze", sagte Nursimangul Abdureschid der Nachrichtenagentur AFP in der Türkei.
Beim zweiten Treffen der westlichen Ukraine-Kontaktgruppe haben nach US-Angaben 20 Staaten weitere Waffenlieferungen oder andere Hilfen an die Ukraine zugesagt. "Rund 20 Länder haben neue Pakete mit Sicherheitshilfen angekündigt", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag nach dem virtuellen Treffen. "Viele Länder spenden dringend benötigte Artilleriemunition, Küstenverteidigungssysteme, Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge." Einige Staaten würden auch Training anbieten.
Die CDU in Schleswig-Holstein setzt nach der Landtagswahl auf ein Bündnis mit den Grünen. Wie Ministerpräsident und CDU-Landeschef Daniel Günther am Montag nach einer Landesvorstandssitzung in Kiel bekanntgab, lädt die CDU die Grünen zu Sondierungen über eine Zweierkoalition ein. Das erste Gespräch soll laut Günther bereits am Dienstag stattfinden. Die CDU sei der Auffassung, dass ein Bündnis mit den Grünen die künftigen Herausforderungen im Land gut lösen könne.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei einem Besuch im Niger den dortigen Einsatz der Bundeswehr als Erfolg gewürdigt. Die deutschen Soldatinnen und Soldatinnen hätten in dem westafrikanischen Land "Außerordentliches unter sehr schwierigen Bedingungen zustande gebracht", sagte Scholz nach Angaben der Bundesregierung am Montag bei einem Besuch des Militärstützpunktes Tillia.